Unser Verein hat drei neue Trainer in seinen Reihen. In diesem Jahr 2018 beendeten die Ausbildungen beim DAV mit Erfolg Cosmina Stefan -Trainer C, Simona Păunescu – Wanderleiter und Mihai Păunescu – Trainer C und B Hochtouren. In den nächsten Jahren werden sie im Rahmen unseres Tourenprogramms Bergtouren und Ausbildungen anbieten die unseren Mitglieder zugutekommen. Herzlichen Glückwunsch!
Es ist ein langer Weg bis man sich Trainer beim Deutschen Alpenverein (DAV) nennen darf. Um an den Ausbildungen beim DAV teilzunehmen muss man eine bestimmte Anzahl an Touren gemacht haben, die je nach Ausbildungsthema verschiedene Schwierigkeiten aufweisen müssen.. Diese Anforderungen sind im Ausbildungsprogramm des DAV beschrieben und hier erwähnt. Die Prüfungen nach den jeweiligen Ausbildungsabschnitten sind anspruchsvoll. Alpine Technik, Kondition, soziales Verhalten und Ausbildungsfähigkeiten werden geprüft.
Cosmina Stefan (31) kam zusammen mit ihrem Mann Andrei Stefan 2013 aus Rumänien nach München. Vor 10 Jahren hat sie das Bergsteigen für sich entdeckt. Sie wurde 2014 Mitglied der Sektion Karpaten, besuchte vereinsinterne Kurse und entschloss sich dann die Ausbildung Trainer C Bergsteigen des DAV zu besuchen. Die Anforderungen dafür sind zehn alpine Klettertouren im III Schwierigkeitsgrad, zehn leichte bis mittelschwere Hochtouren wie zum Beispiel: Piz Palü, Großvenediger, Similaun. Der Trainerlehrgang besteht aus zwei Teilen: Der Lehrgang 1 Fels fand bei der Blaueishütte statt und beinhaltete die Grundlagen des Sicherns und der Pädagogik. Der Lehrgang 2 Eis dauerte 9 Tage im Silvretta bei der Wies-badener Hütte. Der Kursleiter Florian Hänel legte den Schwer-punkt auf das persönliches Können, alpine Erfahrung, Seil- und Sicherungstechnik im Firn und Eis, Gruppenführung im weglosen Gelände, auf Klettersteig und am Gletscher sowie behelfsmäßige Bergrettung. Die Prüfung bestand aus einem praktisch-en und einem theoretischen Teil: Im theoretischen Teil wurden folgende Themen abgefragt: Wetterkunde, Ausrüstungskunde und Sicherungstheorie, Orientierung, Erste Hilfe, Naturschutz.
Cosmina sagte nach ihrer Ausbildung: „Ich bin froh diese Erfahrung gemacht zu haben. Die Ausbildung hat sich gelohnt, ich habe sehr viel gelernt und das möchte ich gerne an die Mitglieder der Sektion Karpaten des DAV auf Bergtouren und in Ausbildungen weitergeben“.
Um ihre Fitness zu behalten und weil sie Spaß am Klettern hat, ist sie wöchentlich in der Kletterhalle von München zu finden. Seit 2018 ist Cosmina Ausbildungsreferentin der Sektion Karpaten, ein anspruchsvolles Amt. Als Frohnatur, ist sie prädestiniert eine gute Tourenleiterin zu sein.
Simona Paunescu (34), in der Moldau/ Rumänien geboren lebt seit November 2014 in München. Schon als Kind ging sie mit ihrer Familie in die Berge, in das Vrancea- und Cheahlău-Gebirge in den Karpaten. Mit 13 Jahren stand sie schon auf dem höchsten Gipfel des Bugeci-Gebirges, „Omu“, 2505 m. Zusammen mit ihrem Mann Mihai Paunescu intensivierten sie ihre Bergsteigeraktivitäten in den Alpen, inzwischen eine „Notwendigkeit“ für beide. Simona besuchte im Juni 2018 eine Woche lang die Wanderleiter Ausbildung zum Trainer C im DAV Haus Spitzingsee. Ziel der Ausbildung ist Wandertouren zu organisieren, wie z.B. die Besteigung der Zugspitze 2950 m über das Höllental oder die Pyramidenspitze im Karwendel.
Zu den Ausbildungsinhalten gehören das Gehen auf markierten Gebirgswegen, Gruppenbetreuung, Umweltbildung, Orientierung, Wetterkunde, alpine Gefahren und Erste Hilfe. Über den Sinn ihrer Ausbildung sagte Simona: „Wandern ist eine von den wohl beliebtesten Bergsportdisziplinen im Sommer und wird von Alt und Jung ausgeübt. Für viele andere Bergsportdisziplinen bereitet man sich gut vor, aber das Wandern erscheint vermutlich vielen zu banal. Deswegen sind beim Wandern Sturz, Stolpern, triviale Tourenplanung, keine oder geringe Wetter Kenntnisse usw. Haupttodesursachen für Unfälle. Diese Ausbildung gab mir die Chance diese „Basics“ besser zu verstehen und in meinen Touren anzuwenden. Für unsere Sektion möchte ich interessante Wanderungen und Bergtouren anbieten und auch die wichtigsten Infos die jeder Wanderer kennen sollte, weitergeben“ .
Simona möchte im Anschluss die Ausbildung zum Trainer C Bergwandern besuchen.
Mihai Paunescu (29) ist in Rumänien geboren. Seit 2014 lebt er zusammen mit seiner Frau Simona in München. Ein Grund der Übersiedlung nach Deutschland war der Wunsch die Alpen zu erkunden. Mihai ist ein leidenschaftlicher Bergsteiger und Berg-läufer und Mitglied der Bergwacht München.
Begonnen hat er mit dem Bergsteigen in Rumänien. Seine Begeisterung für die Berge hat den Ursprung in einer einwöchigen Kammwanderung mit seinem Freund Tiberiu Jianu in den Foga-
rascher Bergen mit 14 Gipfeln über 2500 m. Er erzählte: „Es war eine anstrengende Tour, mit schweren Rucksäcken mit Ausrüstung, Zelt, Essen für eine Woche! Starke Winde zerrissen ein Zelt, wir haben in der Nacht kein Auge zugemacht. Trotz allem oder gerade deshalb ist das Bergsteigen zur Leidenschaft meines Lebens geworden“. Darauf folgten Touren in den schönsten Massiven der rumänischen Karpaten Bucegi, Retezat, Königstein (Piatra Craiului), Leaota.
Mihai schaffte die Prüfungen zum Trainer C Bergsteigen die beim Taschachhaus stattfanden. Geprüft wurde persönliches Können im Fels und Eis, Seil- und Sicherungstechnik, behelfsmäßige Bergrettung, Führungstechnik. Danach entschloss sich Mihai die anspruchsvolle Ausbildung zum Trainer B Hochtouren zu besuchen. Die Voraussetzungen hierfür sind Mehrseillängen – Klettertouren im IV-V Schwierigkeitsgrat sowie mittelschwere und schwere Hochtouren, wie z.B.: Piz Bernina Biancograt, Montblanc, Mönch, Jungfrau. Ziel der Ausbildung ist es alpine Felsklettertouren und Hochtouren zu führen, Grund- und Fortgeschrittenenkurse in alpinem Fels und Eis zu leiten. Die Kursdauer war 10 Tage und fand am Steingletscher Sustenpass, Schweiz statt.
Mihai berichtet: „Die Ausbilder Bernd Eberle, Jörn Heller legten Wert auf korrekte und schnelle Ausführung der Sicherheitstechnik, eine effiziente aber nicht überhaste Tourenführung und eine gute Kondition. In der Prüfung wurde unter anderem ein Steigeisenparcours gegangen, eine 90° Eiswand erklettert, Gratklettern bis 5b, Selbstrettung aus der Spalte und Führung einer Gruppe. In der theoretischen Prüfung wurde Führung von Touren, Ökologie sowie Verband und Recht abgefragt“
Wir wünschen den neugebackenen Trainern viel Erfolg beim Leiten der Touren und Ausbildungen, die Gabe das Risiko so einzuschätzen, dass Unfälle vermieden werden, sowie den Spaß am Tun bei aller Ernsthaftigkeit des Bergsteigens beizubehalten. Schenken Sie, liebe Mitglieder und Leser, unseren neuem Tourenleitern das Vertrauen indem sie an ihren Ausbildungen und Touren teilnehmen.
Reinhold Kraus