Siebenbürgen oder Transsilvanien ist ein historisches und geografisches Gebiet im südlichen Karpatenraum mit einer wechselvollen Geschichte. Heute liegt Siebenbürgen im Zentrum Rumäniens.
Siebenbürgen bildet geografisch das Zentrum und den Nordwesten Rumäniens. Von den südlicheren (Walachei) und östlicheren (Moldau und Bukowina) Landesteilen wird Siebenbürgen durch die durch den Karpatenbogen verbundenen Ostkarpaten und Südkarpaten (auch Transsilvanischen Alpen genannt) getrennt. Im Westen erhebt sich das Westgebirge, rumänisch Munţii Apuseni.
Die Region Siebenbürgen entwickelte sich als Teil des mittelalterlichen Königreichs Ungarn.
Die deutschen Bewohner waren mehrheitlich die im 12. Jh. von den ungarischen Königen gerufenen Siedler aus deutschen Ländern, Bauern, Handwerker, Kaufleute, die als freie Bürger, bloß dem König untertan, auf dem Königsboden die Städte und zahlreiche Dörfer gründeten. Die Siebenbürger Sachsen – wie sie genannt wurden – erfreuten sich zahlreicher Privilegien. Sie hatten ihre eigene Gerichtsbarkeit. Unter ihrem Reformator Johannes Honterus, dem großen Humanisten europäischen Ranges, unterzogen sie sich im 16.Jh. der Reformation.
Siebenbürgen war im Laufe der Jahrhunderte unter ungarischer, dann österreichischer und später österreichisch-ungarischer Herrschaft, zwischendurch eineinhalb Jahrhunderte selbstständiges Fürstentum (Mitunterzeichner des Westfälischen Friedens) und gehörte erst nach dem 1. Weltkrieg zu Rumänien.
Nach 1945 begann die Auswanderungswelle der Siebenbürger Sachsen, die dann ab 1990 mehrheitlich ihre Heimat verließen und sich hauptsächlich in Deutschland niederließen.
Die Landschaftsvielfalt Siebenbürgens ist europaweit einzigartig: hier gibt es ein Zusammenspiel von extensiv bewirtschafteten Flächen, „intakten“ Dörfern und traditioneller Landwirtschaft, wie es in anderen Teilen Europas im 19. Jahrhundert existierte. Neben den reichen Blumenwiesen kommen auch Wölfe und Bären in Siebenbürgen vor. Das Antlitz dieser Landschaft wird durch die zahlreichen Kirchenburgen – materielle Zeugnisse ihrer einstigen mehrheitlichen deutschen Bevölkerung – gekennzeichnet.
Der Reiz der Karpaten besteht in teilweise völlig unberührter Natur und in einer reichen Pflanzen- und Tierwelt. In einigen Gebirgen kann man tagelang wandern ohne einen einzigen Menschen zu treffen. Die beste Jahreszeit dafür ist die Zeit von Anfang Juni bis Ende Oktober.