Nach dem Erfolg der Klettersteigtouren in den letzten Jahren wurde die Serie dieses Jahr im Karwendelgebirge fortgeführt. Wie auch die Jahre zuvor unter der Organisation von Julius Orbok.
Der erste Tag begann zunächst zerstreut, da Edith (Dita) und Günther Schnabel bereits einen Tag vorher angekommen sind und nach einer Nacht in der Jugendherberge schon früh morgens den Aufstieg zur Brunnsteinhütte gewagt haben. Die weiteren Teilnehmer (Harald Menschendörfer, Jan Wittemann, Peter und Julius Orbok) haben sich erst mittags in Mittenwald getroffen und von dort sind wir gemeinsam aufgestiegen. Oben auf der Hütte wurde dann erst die schlechte Nachricht übermittelt, dass Dita einige Tage zuvor Opfer eines häuslichen Unfalls wurde und sich eine Fußverletzung zugezogen hatte. Deshalb musste sie (und Günther) leider auf die Klettersteige in den kommenden drei Tagen verzichten. Zum Glück war ihr in ihrem Zustand „einfaches Wandern“ noch gegönnt, sodass die Reise in das schöne Karwendelgebirge auch für sie nicht umsonst war.
Zumindest für die Klettersteiger wartete am zweiten Tag der Mittenwalder Höhenweg, ein verhältnismäßig leichter Klettersteig, jedoch mit steilem Aufstieg. Da es ohne Hindernisse für den ein oder anderen fast zu einfach geworden wäre (die meisten Teilnehmer mussten ihren Klettergurt gar nicht in Gebrauch nehmen), erwischte uns mitten im Klettersteig ein Gewitter. Glücklicherweise konnten wir Schutz unter einem Felsvorsprung suchen und die beinahe einzige verregnete Zeit in den vier Tagen mit einer Mittagspause überbrücken. Vom Klettersteig aus war es nicht mehr weit zur Seilbahn. Doch Jan war von der Tour nicht ausgepowert genug , erklimm im Laufschritt noch die Westliche Karwendelspitze, die abseits des Weges lag, verzichtete auf die Abfahrt per Seilbahn und stieg dann in gleichem Tempo zu Fuß ab. Die folgenden zwei Nächte haben wir in der Jugendherberge Mittenwald verbracht.
Am nächsten Morgen ging es mit dem Auto nach Eng. Dort haben wir uns mit Dagmar Götz (Dagi) getroffen, die am Tag zuvor telefonisch noch spontan der Tour zugesagt hat. Zunächst machten wir dann den Aufstieg vom großen Ahornboden zur Lamsenjochhütte. Dort begann der Klettersteig. Über den Brudertunnel ging es auf die Lamsenspitze (2508m) und abgestiegen wurde über das Geröllfeld wieder zur Lamsenjochütte. Von dort aus musste dann jedoch im Eilschritt abgestiegen werden, weil das Abendessen in der Jugendherberge zeitlich begrenzt war.
Am letzten Tag trafen wir uns wieder mit Dagi und sind nach Innsbruck gefahren, von wo die letzte Tour startete. Wir sind mit der Nordkettenbahn bis zur Bergstation gefahren und haben von dort den Innsbrucker Klettersteig gemacht. Unter anderem wurde der Kemacher (2480m) bestiegen. Über den Langen Sattel sind wir dann zur Mittelstation der Nordkettenbahn abgestiegen. Nachdem wir hinuntergefahren sind fand die Tour bei einem gemütlichen Radler im Tal, bevor alle ihres Weges abgereist sind, ihr Ende. Dita und Günther haben noch paar Tage angehängt um sich Innsbruck näher anzuschauen. Im großen Ganzen waren alle mal wieder zufrieden und warten gespannt auf die Klettersteigtour im kommenden Jahr.
Peter Orbók