Am 05-07.07.19 fand die interne Ausbildung der Sektion Karpaten „Firn und Eis“ statt. Darüber berichtet die Teilnehmerin Davina Berninger (Weber).
Der Name sagt schon alles. Ein Wochenende voller Eis und wer oder was war noch gleich dieser Firn. Nun ja, recht ahnungslos starteten also 10 Teilnehmer plus unsere zwei sehr kompetenten Bergführer Hans Werner und Klaus Gündisch ins Wochenende. Wir waren guter Dinge, dass wir bei der Ausbildung vielleicht lernen was dieser Firn eigentlich ist.
Nach einer landschaftlich atemberaubenden Anfahrt erreichten wir den Ötztaler Gletscherparkplatz auf 2798 m. Wer glaubt, dass Bergsteigen den Berg hinaufsteigen hieße irrt sich hier ganz gewaltig. Denn gemeinsam steigen wir dann ab zur Braunschweigerhütte auf 2759 m. Nach einer wohl verdienten Stärkung lernten wir dann nach dem Abendessen alles über Knoten und das Kevlarschnüre die besten auf der Welt sind.
Samstags ging unsere Ausbildung in die nächste Runde. Nachdem wir das Gehen mit Steigeisen und Pickel endlich meisterten, lernten wir am Eis das Setzen einer Eisschraube, das Bauen einer Eisuhr mit Fädler, allgemein bekannt als Schaschlikspieß, das Abseilen mit dem Abseilachter, Tube und HMS, und natürlich die sehr beeindruckende selbstausdrehende Eisschraube. An dieser Stelle ein großes Lob an unsere Bergführer, die uns zeigten, dass Lernen doch Spaß machen kann.
Am Nachmittag wurden wir dann weiter zu „alpinen Rettern“ ausgebildet und lernten das Bergen aus der Gletscherspalte mit allem, was dazugehört. Hierfür wagte Max einen waghalsigen Sturz. Seht es euch selbst an:
Ganz im Sinne des Vortags betrachteten wir den Linken Fernerkogel aus der Ferne und machten uns im Abstieg auf den Rückweg zur Hütte.
Sonntag wollte unser Gipfelgott Hans in Absprache mit dem Wettergott uns den letzten Aufstieg wieder nicht gönnen. Böse Zungen behaupten, er hätte in seinem Team die nötige Gipfelreife noch nicht erkannt. Bei strahlendem Sonnenschein erklärte er uns also, dass das Wetter schlecht wird… Dank seiner langjährigen Erfahrung und seines „Bergschamanismus“ behielte er aber recht. Mehr dazu gleich. Zuvor nahmen sich Hans und Klaus ein fremdes, verzweifeltes Pärchen an und führten es angeseilt über die nächste E5 Etappe. Auf dem Rückweg entschied sich die Gruppe Hans, Klaus und das Pärchen kurzzeitig zu verlassen und den Hausberg Karleskopf auf 2901 m mitzunehmen. Nach kurzer Gipfelfreude traten dann auch wir den Abstieg an.
Nun überraschten uns die Nebelwolken und der Regen! Hans hatte uns bereits über Funk mitgeteilt, dass sich auf unserem Weg einige hilflose Wanderer befinden. Heldenhaft nahm sich die Gruppe die erschöpften und überforderten Wanderer an und führten diese zurück zum Parkplatz. Beeindruckend wie selbstlos Hans und Klaus uns vormachten, dass man am Berg seine eigenen Interessen zurücksteckt, um anderen zu helfen.
Zusammengefasst war es eine tolle Gruppe, super Stimmung, gemütliche Abende, sehr lehrreich und wie jedes Wochenende mit Hans und Klaus und der Sektion einfach ein riesen Spaß. Vielen Dank euch beiden! Aber was war jetzt eigentlich noch gleich Firn?
Davina Berninger (Weber)