Treffpunkt mit allen Teilnehmern des „Grundkurses Bergsteigen“ ist um 14:00 Uhr in Seduck (unterhalb des Stubaier Gletschers im Tal). Nachdem allmählich alle Teilnehmer eingetroffen sind, die Ausrüstung verteilt wurde und eine kleine Kennenlernrunde stattgefunden hat, wandern wir mit einem kurzen Zwischenstopp an der Oberissalm weiter Richtung Franz-Senn-Hütte auf ca. 2.147 m.
Dort angekommen finden wir uns, nach dem Bezug unserer Unterkunft, zum Abendessen zusammen und genießen noch eine ausgiebige Runde Material- und Knotenkunde. Schließlich sollten die Grundlagen in erster Linie sitzen – und ohne Achterknoten, Verwendungszeiten von Seilen und HMS-Karabiner, Mast- und Halbmastwurf sowie den Prusikknoten geht ja bekanntlich in Sachen Sicherheit gar nichts. Eine Gruppeneinteilung fand noch für den morgigen Tag statt und gegen 22:00 Uhr wurde die Hüttenruhe eingehalten.
Nach einem leckeren und ausgiebigen Frühstück fanden sich die Gruppen zusammen und verteilten sich dann auch schon in der näheren Umgebung der Unterkunftshütte zu den Ausbildungsstationen. Abseilen aus einer Höhe von ca. 5 m und ca. 30 m; Kletter- und Sicherungstechnik im Vorstieg als auch im sogenannten „Toprope“ waren natürlich nur nach einer eingehenden Einweisung in die zu verwendende Ausrüstung und deren Anwendungstechnik möglich. Sehr interessant war dabei die Möglichkeit, verschiedene Arten von Sicherungstechniken anzuwenden – sei es bei der Selbstsicherung, beim Abseilen oder auch bei der Sicherung seines Kletterpartners.
Nach Durchlaufen der verschiedenen Ausbildungsstationen bekamen wir noch eine Einweisung in der Rettung von Seil- bzw. Kletterpartnern. Anwendungstechnik von verschiedenen Seilklemmen wie „Petzl Basic“, „Micro Traxion“ und „Edelrid Spoc“, und die in Kombination mit einer Selbstsicherung und Prusikknoten waren mit von der Partie.
Am Folgetag bzw. dem letzten Ausbildungstag im Stubai sind wir allesamt zum Eingang des Höllenrachen-Klettersteigs gewandert und sind die ca. 130 Klettermeter mit behelfsmäßigen Kletterschlaufen (als Klettersteigset-Ersatz) durchklettert. Ein sehr origineller Klettersteig der Schwierigkeit B/C der eindrucksvoll und nahe am Alpeiner Bach entlangführt.
Während wir diesen Klettersteig durchlaufen sind, legten einige der Ausbildenden entlang des Bachs bzw. des Klettersteigs Fixseile. Hier konnten wir unsere Kletterfertigkeiten sowie das Material nochmals auf Herz und Nieren prüfen. Am Außergewöhnlichsten war dabei natürlich die Anlehnung an die Natur und eben nicht der „vorgefertigte“ Klettersteig. Zu guter Letzt konnte man sich entscheiden, ob man lieber nochmal die „Rettungsausbildung“ vom Vortag wiederholt oder ob man sich in den Edelweiß Klettersteig in der Schwierigkeit C/D traut.
Nachdem wir insgesamt fertig waren, bereiteten wir uns für den gemeinsamen Abstieg vor, legten einen kleinen Verpflegunshalt an der Oberissalm ein und sammelten uns am vereinbarten Parkplatz. Dort wurde nochmal eine Feedback-runde eingelegt und die Ausrüstung auf Vollzähligkeit und Vollständigkeit überprüft.
Fotos von Hans Werner und Codrin Popescu