Den ersten Schnee durften wir in diesem Jahr schon Ende September im Villnösstal, in Südtirol erleben. Und nicht irgendwie, sondern wenige Stunden und ein paar Höhenmeter vom Herbst entfernt.
Die letzte offizielle „Karpatler“ Wandertour der Sommersaison begann am Freitagnachmittag an der Zanser Alm, wo wir unseren Aufstieg zur Schlüterhütte (2306 m) starteten. Detlev Antosch, der Organisator dieser Gemeinschaftstour, hatte für uns das Wochenende dort gebucht.
Der Aufstieg begann bei Regen, jedoch konnte das unsere gute Laune nicht trüben. Auf dem Weg zur Hütte feierten wir Gottfrieds Geburtstag bereits im Schnee, mit ein Glas Sekt und ein paar guten Witzen. Eine weiße Decke war schon zu erkennen und die wenigen Blumen mussten schon die Last des Schnees tragen.
Am Abend gab es leckeres Essen, den bekannten Südtiroler Vernatsch Wein und den obligatorischen, nicht mehr so taufrischen Witzen aus der beliebten Witzkiste. Erwin durfte Gitarre spielen und wir begleiteten ihn mit kräftigem Gesang, was für eine wunderbare Stimmung den ganzen Abend sorgte.
Am nächsten Morgen, trauten wir unseren Augen nicht, in jede Richtung war es weiß. Die Schneedecke war komplett gestrickt. Nach dem Frühstück machten wir uns auf dem Weg zum Peitlerkofel. Überall lag Schnee, dennoch waren die Wetterverhältnisse gut.
Unser erstes Ziel war der Kleine Peitlerkofel (2813 m). Oben angekommen wurden wir von einem beißenden Wind empfangen, kein Grund aber, den Gipfelschnaps oder die Gipfelfotos auszulassen. Zu lange Zeit wollten wir uns hier oben aber nicht aufhalten, denn ein langer Weg um den Peitlerkofel herum stand noch bevor. Gesagt, getan. Bei der nächsten offenen Alm durften wir uns aufwärmen und eine Suppe genießen, was uns die nötige Kraft für den Rest des Weges gab.
Müde aber glücklich, dass wir diese lange aber abwechslungsreiche Tour geschafft hatten, kamen wir kurz vor dem Abendessen bei unserer Hütte an.
Der nächste Tag begann mit Sonne und einer glasklaren Frostluft. Ein traumhafter Wintertag. Die Aussicht auf die Hütte von oben, auf die Geisler Dolomiten, auf dem Günther-Messner Steig und dann weiter bis zu den Ötztaler Alpen durfte uns nicht entgehen. Gleich nach dem Frühstück starteten wir auf dem vereisten Pfad zum Zendleser Kofel (2422 m). Der Anblick von dort ist atemberaubend. Wir konnten nicht aufhören die herrliche Landschaft zu bewundern und zu fotografieren. Detlev erklärte uns welche Berge zu sehen sind und antwortete geduldig auf all‘ unsere Fragen.
Schweren Herzens trennten wir uns von dem fantastischen Ausblick, holten unser Gepäck von der Hütte und machten uns auf den Abstieg zum Parkplatz. Kaffee und Kuchen bei der Gampenalm, die Wanderung über den Alfred-Munkel-Weg, das fabelhafte Essen bei der Geisleralm mit dem Geislerkino und der „Wilden Männerwelt“, machten auch diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis in der wundervollen Landschaft der Dolomiten.
Somit wurden die 2 Tage im Villnösstal zu einer besonderen Wanderung zwischen den Jahreszeiten.
Danke, Detlev, dass du das möglich gemacht hast und danke an alle Karpatler die für die gute Stimmung gesorgt haben.