Was mit einer „Schnaps-Idee“ begann, wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Um die höchsten Hütten Südtirols zu besuchen muss man auf die 13-Hütten-Tour gehen.
Nachdem ich diese Tour bereits einmal gemacht hatte, wollte ich diese Begeisterung teilen und nochmal mit Kameraden in die Berge Südtirols gehen.
Die 13 Hütten erstrecken sich zwischen Brenner und Meran, in den Stubaier und Ötztaler Alpen, sowie in der Texel-Gruppe.
Begonnen haben wir die Tour 2019, mit dem Pflerscher Höhenweg.
Gemeinsam mit einer größeren Gruppe haben wir den ersten Teil bis zur Magdeburger Hütte begonnen und wollten zu Viert unsere 13-Hüttentour fortsetzen: Ulf, Gottfried, Erwin und Detlev.
Die erste Etappe führte durch die Stubaier Alpen, den höheren Teil der Tour, der auch noch mit Gletscherüberquerungen bestückt war. Recht schwierig erwies sich der Teil zwischen der Magdeburger und Teplitzer Hütte, wo Wegabschnitte weggerutscht sind.
Am Vierten Tag sind wir dann am Höhepunkt, am Becherhaus (der höchstgelegenen Hütte Südtirols 3195 m) angekommen. Am gleichen Tag konnten wir, dank herrlichem Wetter, auch den Wilden Freiger (3418 m) besteigen. Bis dahin gab es noch weitere Gipfelerlebnisse wie: Hoher Zahn, Weisswand und die Schneespitze (3178 m).
Auf dem Weg vom Becherhaus über die Müller-Hütte zum Schneeberghaus, überquerten wir den Übeltalferner, der größte Gletscher Südtirols und der Stubaier Alpen. Nach der wilden, kahlen Gletscherlandschaft kamen wir ins freundliche, grüne Passeiertal zum Schwarzsee.
Nach all der Anstrengung freuten wir uns über den fürstlichen Empfang und eine warme Dusche am Schneeberghaus. Hier lohnt sich ein Besuch des ehemaligen Bergwerks und der Bergbausiedlung. Aus dem alten Herrenhaus ist die heutige Hütte entstanden. Über die Hochalm und die Fleckner Hütte erreichten wir schließlich das Ziel unserer Tour 2019 – Teil 1. Diese endete am Jaufen Pass.
Teil 2 der 13-Hütten Tour setzten wir dann 2020 fort. Auch wenn wir den Termin, wetterbedingt um 2 Wochen verschieben mussten, konnten wir mit der „alten“ Truppe, Ulf, Gottfried, Erwin und Detlev, weitermachen.
Diesmal ging‘s durch die Ötztaler Alpen, bzw. durch die Texel Gruppe.
Wir begannen in Pfelders mit dem Aufstieg zur Zwickauer Hütte, mit Zwischenstopp über die Schneid-Alm. An diesem Tag sollten es 1850 m Gesamtaufstieg werden, da wir uns den Hinterer Seelenkogel mit seinen 3472 m vorgenommen hatten. Auch wenn des Wetter nicht einladend war, wagten wir die Besteigung und wurden am Gipfel mit herrlichem Sonnenschein und einer beeindruckenden Aussicht belohnt. Der weitere Weg führte auf der Höhe über dem Pfelderer Tal zur Stettiner Hütte, die im Februar 2014 von einer Lawine niedergerissen wurde. Als Notunterkunft stehen heute kleine Holzhäuschen hier. Alles sehr sauber und praktisch. Ein Neubau steht bevor und die neue Stettiner Hütte wird voraussichtlich 2022 wieder eröffnet.
Der Höhepunkt der diesjährigen Tour war die Besteigung der Hohen Wilde 3480 m.
Für den kommenden Tag stand die Schlüsselstelle, die Johannesscharte bevor. Diese hat uns alle sehr gefordert. Es ist eine Geröllrinne in Ketten gelegt. Der Abstieg zur Lodner Hütte war dafür ein Genuss. Ein wunderschönes Gletschertal am Zielbach entlang, an Wasserfällen vorbei, durch sattes Grün zur Mittagspause. Nach einer „Minestrone“ Stärkung ging`s dann über den Franz-Huber-Steig zum Hochganghaus, dem Ziel der diesjährigen Runde. Dieser Steig läuft über dem Meraner Höhenweg auf ca. 2200 m
Am heutigen Abend, den 13.09.2020 durften wir dann unsere lang ersehnte 13-Hütten-Trophäe erhalten. Die „Schnaps-Idee“ ist wahr geworden. Die 13-Hütten Trophäe sind goldenen Wanderschuhe, die sich auch auf der Stempelkarte mit 13 Nummern wiederfinden.
Der krönende Abschluss der Tour folgte aber noch mit dem Rückweg. Über die Hochgangscharte, die Spronser Seen, Spronser Joch ging`s dann durch Faltschnaltal nach Pfelders zurück. Nicht aber bevor wir uns auf der Alm einen Kaiserschmarrn und ein Weißbier gönnten.
In Pfelders, im Touristikbüro, wurden wir dann noch mit der goldenen Wandernadel geehrt.
Euch Allen sei Dank, die Ihr diese Tour das habt werden lassen was sie war.
DANKE,
Euer Detlev