Nach einigen Versuchen ist es uns nun gelungen eine Tour auf das Zuckerhütl zu planen.
Ziel war eine Sommerbesteigung des schönen Skitouren-Berges der Stubaier Alpen.
Nach offiziellen Angaben ist das Besteigen des Zuckerhütls nicht empfohlen. Der Permafrost lässt nach und die Berge beginnen zu zerfallen. Die Sicherungen im Gipfelanstieg wurden entfernt. So wurde das letzte Stück zu einer Kletterherausforderung und auch nicht ungefährlich.
Eine Übernachtung in der Hildesheimer Hütte war vorgesehen, um den Gipfelanstieg in der Früh zu starten.
Die Anfahrt aus München dauerte ca. 3 Stunden, mit einem kurzen Stopp beim INFO-Büro in Neustift. Hier bekamen wir den Hinweis uns bei der Bergschule oder beim Hüttenwirt über die Gegebenheiten vor Ort, zu erkundigen.
Mit der Seilbahn fuhren wir über Fernau-Eisgrat zum Eisjoch.
Die Schaufelspitze (3333 m) ließen wir links liegen und bestiegen einen unbekannteren 3000er, den Schussgrubenkogel (3211 m) mit einem herrlichen Blick auf unser Ziel von morgen.
Der Abstieg zur Hütte war einfach, über Schneefelder und gesichertem Wanderweg waren wir auch rechtzeitig beim Abendessen. Das angekündigte Gewitter blieb auch aus.
Die Hütte war voll, aber nicht überfüllt. Nach einer kurzen Nacht wurden wir 5:30 Uhr geweckt und um 6:00 Uhr gab es Frühstück. 6:45 Uhr ging`s los. Trotzdem waren wir nicht die ersten unterwegs.
Der erste Teil ging über Felsen und Geröll. Auch einige Schneefelder mussten überquert werden. Ein leichter Anstieg führte über den Pfaffenferner ins Pfaffenjoch (3212 m). Nun standen wir vor dem endlosen „Weiss“ des Sulzenauferners. Dieser musste dann in seiner ganzen Breite überquert werden. Die Sonne strahlte und der Blick in die Ferne war ungetrübt.
Für den Nachmittag wurde wieder Gewitter vorausgesagt. Deshalb bestiegen wir erstmal den nahegelegenen Pfaffenkogel (3366 m), um mindestens einen Gipfel an diesem Tag in der Tasche zu haben, falls es mit einem weiteren Gipfel nicht klappen sollte.
Der Weg führte weiter über den Gletscher bis in den Pfaffensattel (3332 m).
Ein Stück höher, am Ende des Gletschers legten wir Rucksack und Steigeisen ab und kletterten im losen Gestein / Blocksteine zum Gipfel des Zuckerhütl`s 3505 m.
Pünktlich um 12 Uhr erreichten wir den Gipfel.
Der Abstieg verlief problemlos. Nun querten wir den Sulzenau-Gletscher wieder zurück um den Einstieg zum Pfaffennieder zu suchen. Eine provisorische Seilsicherung ließ den Einstieg erkennen.
Bevor der Sulzenau Ferner „abbricht“, führte der Weg über den Pfaffengrat zum Lange Pfaffennieder (3055 m). Von hier, wieder über Blockkletterei runter zum Fernau-Gletscher. Hier war die Wegfindung nicht so einfach. Der Fernau-Gletscher musste überquert werden, um auf die trockene Skipiste zu kommen. Rechtzeitig erreichten wir die letzte Seilbahn und so konnten wir uns den Abstieg von weiteren 600 hM sparen.
Eine wunderschöne, abwechslungsreiche Tour ging erfolgreich zu Ende.
Fotos: Detlev Antosch