Dem Winter zum Trotz
Osterwanderung eingeladen und unser Ziel waren die Chiemgauer Alpen mit Übernachtung in der Priener Hütte. Ostern fiel dieses Jahr auf ein sehr spätes Datum und das Hochdruckgebiet „Katharina“ versprach 13 Stunden Sonne. Der sehr schneereiche Winter hat noch viel Schnee hinterlassen, so dass wir die Schneeschuhe mitnahmen, obwohl wir sie nicht anschnallten. Der Schnee war in der Früh sehr hart und am Nachmittag sehr sulzig.
Fünf berghungrige Männer: Bela, Harald, Rudi, Detlev, sowie unser Gast Gunter aus Chemnitz (Durchschnittsalter 68 Jahre!) hatten sich verabredet und wollten an der diesjährigen Ostertour mitmachen.
Auf den Geschmack für diese Tour in den Chiemgauer Alpen sind wir bei unserer Schneeschuhwanderung im Januar 2019 gekommen.
Auch diesmal starteten wir vom Wanderparkplatz Walchsee.
Von da ging`s über das Lochner Horn ( Gipfel ohne Kreuz, jedoch mit herrlicher Aussicht ) Richtung Priener Hütte. Eigentlich wollten wir den direkten Weg zur Hütte einschlagen. Wir wollten abkürzen und das „Höchköpfl“ überschreiten aber dieser Bergrücken erwies sich als „Falle“. Nach einer 2,5 stündigen Tiefschneewanderung ohne Möglichkeit ins Tal abzusteigen, mussten wir zurück auf den Hauptweg der über die Wandberghütte führt.
Hier luden wir unseren „fast leeren Akku“ mit einem kühlen Weißbier auf und spülten unseren Frust über die gescheiterte Überquerung runter. Nach einer guten Stunde haben wir dann das Ziel des ersten Tages – die Priener Hütte (1410 m) erreicht.
Der Ostersamstag wurde mit der Gipfelbesteigung des Geigelsteins ( 1808 m ) gekrönt. Von hier hatten wir einen wunderschönen 360° Blick vom Chiemsee, den Voralpen bis in die Hohen Tauern ( Großglockner usw. ) Der Abstieg über den Südgrat fing erstmals harmlos an, bis wir wieder auf die Schneefelder stießen. Eine Überquerung auf diesem weichen lockeren Schnee war eine „kleine“ Herausforderung. Umso mehr Spaß machte dann der Abstieg über eine Schneerinne direkt zur Hütte. Nach einem kühlen Bier stiegen wir durchs Ramsbachtal ab. Eigentlich sollte der Abstieg über den Forstweg, an vielen Almen vorbei, eine einfache Sache sein. Durch die großen Schneemassen im Winter wurde der Weg so verwüstet, dass wir uns richtig durchkämpfen mussten. Spaß hat`s trotzdem gemacht und alle danken dem Organisator für diese schöne Tour.
Harald Meschendörfer