Das Klettern im Donautal ist eine beliebte Veranstaltung, die seit einigen Jahren im Tourenprogramm der DAV Sektion Karpaten steht und gerne auch von Familien in Anspruch genommen wird. Da der Organisator dieses Jahr aufgrund einer Reise nicht dabei sein konnte, übernehmen Florin und ich sehr gerne die Organisation. Reini hatte bereits ein bisschen Werbung dafür beim Klettern in Oberried gemacht. Er erzählte wie schön es im Donautal ist und dass die Felsen sehr gute Griffe für die Kinder bieten.
Kurz nachdem die Anmeldung auf der Sektions-Homepage freigeschaltet wurde, haben sich bereits mehere Familien angemeldet. Sie wollten unbedingt dabei sein, da die Plätze in anderen Jahren schnell vergeben waren. Die Motivation ist hoch!
Einige Kletterer, die beim Mehrseillängenkurs in Arco dabei waren, haben sich ebenfalls angemeldet. Es fühlt sich langsam wie eine kleine Kletternfamilie an.
Laut den Informationen von Brigitte, werden die Jugendlichen und ihre Familien eher nur Top Rope-Klettern praktizieren (kein Vorstieg). Bei den vielen Teilnehmer, von denen die Hälfte eher Anfänger sind, lade ich ein paar Familien von Trainern ein, denn je mehr Trainer desto besser.
Die Übernachtungsplätze können wir bei der Unterkunft zum Glück erweitern.
29 Teilnehmer, davon 9 Kinder, dürfen wir begrüßen! „Und das bei dem Wetter!“ wundert sich ein Teilnehmer. Ja, die hohe Motivation ist in der Luft spürbar. Der Wetterbericht sagt eher feucht-kühles Wetter voraus. Es kann sein, dass wir nicht viel klettern können. Die Vorhersage für Samstag zeigt jedoch nur 30% Regen an. Die angekündigten 10 – 13 °C laden nicht wirklich zum Klettern ein, zumal der Fels wegen der hohen Luftfeuchtigkeit sich kalt und klamm anfühlt. Wir hoffen, dass das Wetter besser wird als die Vorhersage.
Kurz vor dem Treffpunkt am Murmeltierhaus nutze ich die Gelegenheit den Fels wo wir morgen vermutlich (inkl. Zustieg) klettern werden, anzuschauen.
Nachdem wir uns die Gegend angeschaut haben, entscheiden wir, dass wir am Samstang im Naturparkfels klettern werden. Dieser ist nicht so weit vom Parkplatz entfernt und er bietet auch einfachere Routen.
Eine kleine Gruppe von erfahrenen Kletterer fährt kurz davor hin und setzt 3 Routen an die Wand. Florin, Andreas und ich setzen weitere Routen, so dass die Kinder und die wenig erfahrene Kletterer Top Rope klettern können.
Einige erfahrene Kletterer gehen weiter zum nächsten Felsen, auf der Suche nach Herausforderungen, zu den Hausener Felsen.
Im Sportklettern sichern wir laut Lehrmeinung mit sogennante Halb-automaten (z.b. Petzl Grigri) und nicht mehr mit dem beliebten Tube. Bei manchen Teilnehmern sitzt die Sicherungstechnik leider nicht ganz. Diese werden mit hilfreichen Sicherheitstipps von den routinierten Kletterern versorgt. Obwohl die Geräte heutzutage mit einer Menge an passiven Sicherheitsdetails ausgestatet sind (z.b Panik Funktion), muss die Hand immer am Bremsseil bleiben. Auch wenn das bedeutet, dass wir auf ein tolles Photo von unserem Kletternpartner für Instagram verzichten müssen.
“Die Hand am Bremsseil!”, ruft Andreas.
Die Kleinkinder haben viel Spaß mit Oma Ditta. Dank ihr gibt es die Möglichkeit, dass meine Frau ebenfalls zum Klettern kommt. „Oma Ditta, Oma Ditta!“ ruft meine kleine Tochter Luna am Abend. Ohne Oma Ditta will sie nicht ins Bett gehen.
Nach einiger Zeit haben alle Kinder die gesteckten Routen an unserem ersten Kletterplatz gemacht. Die Gruppe geht selbständig weiter und sucht die andere Gruppe der erfahrenen Kletterer. Inzwischen werden Florin und ich an diesem Platz alles abbauen.
Die Gruppe mit den Jugendlichen finden, die „Kletterprofis“ an der „Lochlerwand“. Da diese Routen zu schwierig sind, geht die Gruppe zum „Verlobungsfelsen“, wo sie schon letztes Jahr waren. Hier gibt es ausreichende Routen im 3. – 5. Grad.
Mihai hilft bei der Routensetzung. Schnell sind 3 Routen für Top Rope eigerichtet. Ich nutze die Gelegenheit die eigene Famile bei dem Fels nebenan zu besuchen. Dank Mihai und Andrei kann sogar noch 3 Routen in meinem Schwierigskeitbereich ausprobieren.
Kurz danach bauen wir alles ab. Der erste Klettertag geht somit zu Ende. Das Wetter hat gehalten, wir einer Regendusche entkommen.
Für Sonntag ist die Wettervorhersage schlechter, der Boden ist in der Früh nass. Da es am Freitag ähnlich war, und die Felswände trotz der Nässe auf dem Boden, trocken waren, beschließen wir erneut zum Kletterfelsen zu gehen.
Wir entscheiden uns für den südlich exponierten „Stuhlfelsen“ (laut Kletterführer- für Kinder empfohlen), in der Hoffnung, dass dieser mit etwas Glück schnell trocknet. Leider ist der Übungfels bei unserer Ankunft stark besetzt. Ich beginne die Anfängerrouten, eine nach der anderen, zu setzen.
Die unerfahrenen Kletterer haben gestern viel geübt und viel Vertrauen gewonnen. Andreas, Asia und Cosmina kommen mit zum Klettern und beobachten die Sicherungstechnik. Andrei und ich übernemen die Aufsicht der Kleinkinder. Die Gruppe der Erfahrenen klettert selbständig an der Ost- und Südwand.
Die Familie aus Heilbronn mit Oma Ditta wollen schon am Sonntag in der Früh nach Hause fahren. Andere verabschieden sich um die Mittagszeit. Wir werden immer weniger, erst wenn fast alle den Fels verlassen, komme ich endlich kurz zum Klettern in der Ostwand. Mit einem Bier und einem Kuchen vom Ebinger DAV Haus verabschieden wir das gelungene Wochenende. Das Wetter war bis zum Schluss gut.
Lessons Learned: Bei manchen Teilnehmern sitzen die Sicherungstechniken noch nicht ganz fest. Jedoch wurden alle am zweiten Tag merklich besser beim Sichern. Eine gewisse Kontinuität im Kletternangebot der Sektion Karpaten wäre vielleicht eine Lösung. Man könnte beispielsweise das Tourenprogramm mit Kletterangeboten als Tagestouren ergänzen (wie die Tagestour Klettern am Kochel).
Ich bin gespannt auf die nächsten Unternehmungen. Auf jeden Fall hat das Klettern im Donautal viel Spaß gemacht. Vielen Dank an Florin (als Organisator) und an alle anderen Teilnehmer, die viel unterstützt haben.