Es gibt viele Gründe warum der Mensch in die Berge geht. Arbeit zählt aber doch verhältnismäßig zu den geringsten Fällen. Trotzdem gibt es Menschen, die wohl ihrem inneren Antrieb folgen und Natur und Mensch etwas zurückgeben wollen. Sie gehen in die Berge und helfen mit, wo immer sie auch können. Denn manche „haben es satt in den sozialen Medien gute oder vorbildliche Aktionen lediglich mit einem „Gefällt mir“ zu bedenken. Sie wollen mitmachen, mithelfen!“.
Alle Jahre wieder fordert die Natur ihren Tribut und viele Freiwillige müssen raus um die Wege und Infrastruktur unserer Berge zu prüfen und bei Bedarf wieder instand zu setzen. Diese Arbeit wird von den meisten Wanderern unterschätzt oder gar nicht zur Kenntnis genommen.
Die Sektion Tittmoning, der die Gleiwitzer Hütte 2176 m gehört, ist nicht nur für die Hütte, sondern auch für das umliegende Wegenetz und deren Instandhaltung zuständig. Da diese Arbeiten von einer Sektion allein nicht zu bewältigen sind, gehören auch Partner-Sektionen dazu.
Seit 2019 besteht eine Hüttenpatenschaft zwischen den Sektionen Karpaten und Tittmoning.
Die Sektion Tittmoning und ihre Partner-Sektionen betreuen ein ca. 30 km langes Wegenetz, davon 1 km mit Seilsicherungen.
Hier waren wir (8 Teilnehmer der Sektion Karpaten), wie jedes Jahr auch in diesen Jahr tätig. Da die Hütteneröffnung in diesem Jahr auf das Wochenende nach einem Feiertag fiel, nahmen wir die Gelegenheit wahr, um dieses Mal 4 Tage Einsatz zu planen (vom 16.-19.06.2022).
Wir wussten, dass es viel zu tun gibt und hofften auf schönes, trockenes Wetter um auch die Zeit gut zu nutzen.
Unsere Einsatzbereich ist vor allem der Hüttenanstieg (460 Hm und ca. 2,5 km) von der Hirzbachalm 1715m und der Weg zu den nahegelegenen Hausgipfeln (Imbachhorn und Rettenzink). Das alljährliche Mähen am Wegrand und das Freiräumen der Wasserabläufe ist die Hauptaufgabe.
Außerdem musste ein Wegabschnitt verlegt werden, der nun mittlerweile ganz weggespült wurde. Auf dem Weg zur Brandlscharte 2371m mussten Verankerungen der Seilsicherung ersetzt werden. Der Weg in Richtung hoher Tenn ( Gleiwitzer Höhenweg ) wurde auch abgegangen und geprüft. Hier haben wir leichte Schäden am Weg ausgebessert und ein Fixseil in die untere Jägerscharte gelegt um eine Notsicherung zu gewährleisten. Die Stahlseile liegen um diese Jahreszeit immer noch unter Schnee.
Wir kamen mit den Arbeiten gut voran und so hatten wir noch Zeit das lang ersehnte Sonnwendfeuer vorzubereiten. Dank dem schönen Wetter konnten wir in diesem Jahr ein „kleines“ Feuer, nahe der Hütte anzünden.
Zur Sonnwende am 21. Juni jeden Jahres werden mancherorts Feste gefeiert und Sonnwendfeuer entzündet. Auf diesen Termin fallen die kürzeste Nacht und der längste Tag des Jahres. Eine bäuerliche Wetterregel besagte: Ist das Wetter am Johannistag gut, so ist für das weitere Jahr gutes Wetter zu erwarten. Das Sonnwendfeuer soll allein beim bloßen Hineinschauen schon eine gewisse Segens- und Heilwirkung entfachen und Glück bringen.
Da für den Sonntag keine weiteren Arbeiten anstanden, ließen wir das Wochenende gemütlich ausklingen und machten uns nach den Aufräumarbeiten auf den Heimweg.
Es war auch diesmal ein gelungener Arbeitseinsatz und wir hoffen auch in den kommenden Jahren auf rege und tatkräftige Beteiligung .
Danke an Alle die mitgeholfen haben!!!
Fotos: Detlev Antosch