LVS-Kurs im Januar 2023
Anfang Dezember waren sich wohl noch alle einig: Das wird ein schneereicher Winter. Die Tourenski standen schon bereit! Umso wichtiger, sich bei den zahlreichen bevorstehenden Skitouren mit seinem LVS-Gerät und der Suche nach Verschütteten auszukennen. Dabei gebe ich zu, trotz meiner dritten Saison auf Tourenski, sollten das meine ersten Erfahrungen mit dem LVS werden. Zeit wird’s also!
Der Schneefall hatte dann leider durch frühlingshafte Temperaturen ein jähes Ende, sodass wir Mitte Januar ganz schön zu tun hatten im Kühtai auf 2000 hm Schneetiefen von 100 cm zu finden.
Am Freitag trafen wir uns auf der Dortmunder Hütte. Gespannt war ich insbesondere auf die Teilnehmer der Gruppe, da es mein erstes Wochenende mit der Sektion Karpaten war. Die Organisatoren Agnieszka, Andre und Hans kannte ich bereits vorher, sodass ich wusste, dass wir in guten Händen sind. Der Schwerpunkt lag am ersten Tag noch auf der Materialkunde und dem Auffrischen des Erste Hilfe-Vorgangs. An drei verschiedenen Stationen lernten wir interaktiv den Umgang mit Schaufel, Sonde und LVS-Gerät. Auch die stabile Seitenlage und die Beatmung waren danach wieder präsent. Ein erster Theorieteil bereitete uns auf den morgigen Tag vor. Anschließend konnten sich alle noch etwas besser kennenlernen.
Am nächsten Morgen trafen sich alle topfit vor der Hütte, um die anstehenden Übungen am Rande des Skigebietes zu bewältigen. Nach ausgiebiger Schneesuche ging es los. In vier Gruppen übten wir heute den Umgang mit den eigenen Materialen und bereiteten für eine andere Gruppe schon ein Verschüttungsszenario vor. Zwischendrin konnten wir uns dank mitgebrachtem Kocher und Glühwein wieder aufwärmen. Wem dann immer noch kalt wer, der musste einfach bei der nächsten Übung mehr Schaufeln. Am Abend folgte der zweite Theorieteil, der uns das Vorgehen bei einer Mehrfachverschüttung näherbrachte. Für den Ausklang des Abends empfahl uns der Hüttenwirt heute das Dorfstadl im Ortskern. Als große Gruppe fielen wir dort ein und mischten den Laden auf. Diverse Tanz- und Gesangseinlagen durften hier nicht fehlen. Die Gewissenhaften unter uns sorgten letztendlich dafür, dass sich alle noch rechtzeitig auf den Rückweg machten.
Der Sonntag war das Herzstück des Wochenendes. Je zwei Gruppen stiegen zusammen auf und bereiteten ein Lawinenszenario mit Mehrfachverschüttung für die andere Gruppe vor. Jede Minute zählte nun und jedes Gruppenmitglied hatte wichtige Aufgaben. Dieses Training war unglaublich effizient und bleibt so gut im Gedächtnis. Kein Video kann einem eine solche Übung ersetzen. Denn nur wer den Umgang mit dem LVS jedes Jahr zu Beginn der Wintersaison gut übt, kann im Falle eines Ernstfalles richtig agieren und Leben retten.
Ich komme nächstes Jahr sicher wieder.