Dieses ist die älteste Wintersportart der Welt (weitaus älter als Ötzi)
Auch wenn Schneeschuhwandern keine olympische Disziplin ist, kann man mit diesem Allround-Sportgerät sehr weit kommen und obendrein macht es auch noch Spaß.
Warum sollte man in der Winterzeit die Wanderschuhe an den Nagel hängen und sie gegen Skischuhe eintauschen müssen? Skifahren ist, ohne Zweifel, die populärste Wintersportart und sogar olympische Disziplin. Deshalb ist Schneeschuhwandern noch lange keine Sportart 2. Klasse, auch wenn das in einigen Kreisen so angesehen wird.
Jede Sportart, die uns im Winter in die Berge treibt, hat ihre Gleichberechtigung. Man könnte Vor- und Nachteile der einzelnen Disziplinen aufzählen, aber darum geht es in diesem Beitrag nicht. Es geht uns darum, die „Stubenhocker“, die sich im Winter nicht hinaus trauen, weil sie dem Skifahren nicht gewachsen sind, oder es aus anderen Gründen nicht mehr können, in die weiße Landschaft zu locken. Nichts ist schöner als die Berge in Weiß!
Traut Euch!
Es braucht nicht viel. Erstmal ein wenig Überwindung und dann kommt der Spaß von selbst.
Die Ausrüstung liegt ohnehin fast komplett im Keller. Nur das Sportgerät SCHNEESCHUHE muss her.
Nun möchte ich ein paar Vorteile aufzählen, die das Schneeschuhgehen so interessant machen.
Wir gehen auch in der Übergangszeit, beim ersten Schnee oder noch im Frühling, wenn es nochmal richtig schneit, zum Wandern. Der Rucksack ist gepackt, warme Jacke, Mütze, Handschuhe und ein warmer Tee sind dabei. Auf einmal ist ab einer gewissen Höhe der Weg, schon oder noch, mit Schnee bedeckt, der uns das Weitergehen erschwert oder sogar unmöglich macht. Zum Glück sind wir vorbereitet und haben auch die Schneeschuhe dabei, die zum einen das Einsinken in den Schnee und zum anderen das Rutschen verhindern. Der verschneite Weg ist aber nicht durchgängig mit Schnee bedeckt. Für kurze Strecken kann der Schneeschuh auch über die Wiese laufen. Außerdem darf der Weg auch mal rauf und runter gehen, ohne dass man das Sportgerät abnehmen muss.
Stille, Entschleunigung, die eigenen Spuren in den frischen Schnee treten: Das und vieles mehr, schätzen Schneeschuhwanderer an ihrem Sport.
Schneeschuhwandern ist eine hervorragende Möglichkeit, die verschneite Winterlandschaft kennen und genießen zu lernen. Die Touren können dem jeweiligen konditionellen Niveau der Teilnehmer/-innen angepasst werden.
Aber halt: da war noch was. Wir können uns im Winter nicht auf vorgefertigte Wege und Markierungen verlassen, denn alles liegt unter einer Schneedecke. Hier ist unser Orientierungssinn gefragt. GPS hilft auch nicht immer weiter …
Zudem stellt die Schneedecke im Gebirge noch eine zusätzliche Gefahr dar: sie kann ins Rutschen kommen. Diese Gefahren müssen wir kennen und versuchen, dem Risiko aus dem Weg zu gehen.
Deshalb gehört neben der Winter-Wander-Ausrüstung und den Schneeschuhen auch ein LVS-Set dazu. Diese Ausrüstung ist bei Schneeschuhtouren, genau wie auch bei Skitouren, Pflicht. Natürlich nicht nur das Mitführen, sondern auch die Handhabung und Umgang mit den Geräten muss erlernt und geübt werden.
Warum Schneeschuhgehen?
Christian Schneeweiß, der einige Schneeschuhführer verfasst hat, sagt:
„Obwohl sie anstrengender als Wandertouren und langweiliger als Skitouren sind, eignen sich Schneeschuhtouren für einen großen Personenkreis und für verschiedenste Einsatzbereiche.
Einsamkeit findet man heutzutage auch im Winter – zumindest am Wochenende und in den Alpen – selten, da Skitourengehen, Winterwandern und Langlaufen immer beliebter geworden sind. Mit Schneeschuhen dagegen lassen sich völlig neue Routen abseits der übrigen Wintersportgebiete bahnen – wobei ein dichtes Netz aus meist ungeräumten Forst- und Wanderwegen die Routenwahl erleichtert.“
Ich hoffe die Faszination Schneeschuhwandern ist rübergekommen und ihr seid nächstes Mal mit dabei!
Fotos: Detlev Antosch