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Aufbaukurs Bergsteigen

  • 03.11.2025
  • Kai Fernolendt
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Ausbildung

Es ist noch früh am Sonntagmorgen, als wir uns dem Nordgrat Vordere Sommerwand nähern. Schon seit unserer Ankunft in der Franz-Senn-Hütte thront er über uns und lässt manch sorgenvollen, aber auch erwartungsvollen Blick hinaufschweifen. Über zehn Seillängen wollen wir an diesem Tag an dem exponierten Grat bis zum Gipfel aufsteigen und dabei anwenden, was wir über das vergangene Wochenende gelernt haben.

Freitag

Unser Aufbaukurs beginnt am Freitag, wie so oft, am Parkplatz bei Seduck im Stubaital mit dem Kennenlernen neuer und dem Wiedersehen alter Gesichter. Unter der Leitung von Anca wollen wir als sechsköpfiges Team über ein Wochenende auf der Franz-Senn-Hütte unsere Kenntnisse erweitern. Mit besonderem Augenmerk auf Klettern in Mehrseillängen. Da parallel zu unserem Aufbaukurs auch Hans Werner mit dem Grundkurs Bergsteigen in der Franz-Senn-Hütte sein wird, treffen wir uns im Tal in einer großen heiteren Gruppe. Nachdem erste organisatorische Fragen geklärt werden können, brechen wir alle gemeinsam bei schönstem Sonnenschein zur Hütte auf.

Eine erste Stärkung gibt es bei einer Pause an der Oberrissalm, wobei einige Biere und auch ein Eisbecher über die Theke gehen. Von hier aus setzen wir unseren Aufstieg motiviert fort und unsere kleine sechsköpfige Kursgruppe setzt sich bald von den Bergsteiger-Neulingen des anderen Kurses ab. Entlang des Oberbergbachs führt uns der Weg durch das Seitental des Stubaitals hinauf durch eine wunderbare Naturlandschaft. Bei guten Gesprächen steigen wir zügig auf 2147m auf, wo uns die Franz-Senn-Hütte bereits erwartet.

Nach dem Abendessen gibt es noch eine kleine Übungseinheit. In der einsetzenden Dämmerung wiederholen wir die wichtigsten Knoten für die kommenden Tage – Achter, Mastwurf, Halbmastwurf und Prusik. Das meiste haben wir schnell wieder präsent und nach ein paar Wiederholungen sicher im Handgelenk. Fehlt nur noch das „weiche Auge“, ein Knoten, der als Zentralpunkt am Standplatz dient und dann doch für die meisten ganz neu ist. Nach anfänglichen Schwierigkeiten („Warum zieht sich meiner immer zusammen?!”) klappt es dann aber auch damit.

Samstag

Der Samstag beginnt nach einer, gemessen an der Gruppengröße, ruhigen Nacht im Schlaflager. Beim Frühstück bespricht Anca mit uns das Programm für den heutigen Tag: Wir wollen im Klettergarten die Technik zum Mehrseillängen-Klettern üben, um am Sonntag die Besteigung des Nordgrats Vordere Sommerwand als krönenden Abschluss des Kurses zu schaffen. Dazu ziehen wir bald los an den Übungsfels.

Noch am Boden geht es hier zunächst um den richtigen Aufbau des  Standplatzes. Das weiche Auge ist dabei als Zentralpunkt essenziell. Es folgt die Selbstsicherung mit einem Mastwurf und der Aufbau der Nachsicherung – jeweils eingehängt im Zentralpunkt. Ebenfalls wichtig ist die Kommunikation mit dem Kletterpartner über die entsprechenden Kommandos. Der Ablauf wird am Boden geübt, bis alle sicher genug für eine erste Kletterpartie sind. In zwei Seilschaften arbeiten wir uns dabei nacheinander am Fels nach oben. Kletterer und Sicherer wechseln sich jeweils ab, bis beide oben angekommen sind.

In versammelter Runde wiederholen wir dann oben auf dem Kletterfels noch das Abseilen und machen uns so auf zu unserem Ausgangspunkt. Kurz darauf will das Wetter nicht mehr ganz so brav mitspielen wie bisher und die Wolkendecke, die sich über den Tag hinweg aufgebaut hat, entlädt sich mit Regen und Hagel über uns. Dank der Kletterhelme schaffen wir es ohne Hagelschaden zurück in die Hütte. Den bald einsetzenden Abend verbringen wir so mit Routenplanung für den morgigen Tag, einem geselligen Abendessen und nicht zuletzt Klamotten trocknen.

Sonntag

Am Sonntag sollte nun das große Highlight des Kurses, der Nordgrat der Sommerwand, geklettert werden. Dazu wollen wir sehr früh los, auch, weil die Wetterprognose einen unbeständigen Nachmittag vorhersagt. Nach einem kleinen Frühstück und letzten Vorbereitungen geht’s dann los zum Einstieg der Tour. Nach einem kurzen Wegstück in der morgendlichen Ruhe erreichen wir den Einstieg in den Grat, wo wir unsere Rucksäcke zurücklassen und den ersten Standplatz einrichten.

In drei Zweier-Seilschaften wollen wir hintereinander aufsteigen. Die Kletterei bis in den 3 Grad bleibt für alle gut machbar und ist über den gesamten Grat hinweg vielfältig und lohnend. Gerade am Anfang sind die Passagen sehr gut abgesichert, sodass wir ohne Probleme vorankommen. Als der Grat etwas abflacht, werden die Distanzen zwischen den Standplätzen weiter und die Absicherung schlechter, sodass sich erste Differenzen zwischen Theorie und Praxis, zwischen Übung und Anwendung offenbaren. Ein Standplatz wird nicht gefunden, wo er eigentlich sein sollte oder die Kommunikation zwischen Vor- und Nachsteiger funktioniert aufgrund von eingeschränktem Sichtkontakt nicht wie erwartet. Probleme, auf die man sich zwar vorbereitet hat, aber erst in der Anwendung wirklich eine Lösung finden kann.

Letztlich bleibt auch kein Problem ungelöst und da sich die Vor- und Nachsteiger der Seilschaften am Standplatz immer wieder begegnen, können wir uns unterstützen und schaffen es unbeschadet nach oben. Dabei lohnt immer wieder der Blick runter auf die wunderschöne Umgebung der Franz-Senn-Hütte oder in die Ferne auf den Gletscher.

Als das Wetter auf unseren letzten Klettermetern auch heute nochmal umzuschlagen droht, müssen wir einen kühlen Kopf bewahren, um sicher an den Ausstieg der Klettertour und von dort schnell runter vom Berg zu kommen. Den Umweg über das Gipfelkreuz ersparen wir uns notgedrungen und kehren nach einem Siegerselfie eilig auf dem Wanderweg bergab zurück zur Hütte, wo wir uns nochmal einen Moment nehmen und das schöne Wochenende revue passieren lassen, eigene Fehler reflektieren und neu Gelerntes feiern. 

Das schlechte Wetter erreicht uns schließlich doch erst beim Abstieg ins Tal kurz vor der Ankunft am Parkplatz, von wo aus wir nach herzlicher Verabschiedung den Heimweg antreten.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen für die wertvollen Gespräche und das erfahrungs- und erkenntnisreiche Wochenende bedanken.

  • Standplatz; Foto Anca Chelariu-Raicu
  • Standplatz; Foto Anca Chelariu-Raicu
  • Seillänge; Foto Ioana Popa
  • Übungen im Klettergarten neben Franz-Senn Hütte; Foto Ioana Popa
  • Am Wandfuß-Zustieg Nordgrat Vorderer Sommerwand; Foto Kai Fernolendt
Hoch hinaus – auf den Nördlichen Ramolkogel
Mein Abenteuer in den Karpaten
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