Das Bergsteigen und die Liebe zur Natur haben schon immer viele Siebenbürger Sachsen begeistert und führten auch zur Gründung der Bergsteigervereine. So gründeten 1876 einige Kronstädter den „Siebenbürgischen Alpenverein“, der sich 1881 auflöste und sein Geld der SKV Sektion Kronstadt vermachte. 1873 entstand in Käsmark (Zips) der Ungarische Karpatenverein nach dem Vorbild des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DuOeAV), der 1869 in München gegründet wurde.
1880 wurde in Hermannstadt der „Siebenbürgische Karpatenverein SKV“ ins Leben gerufen. Gründer und Initiator war Carl Wolff, der erste Vorstand Dr. Karl Conradt. Die Kronstädter lösten ihren Verein auf und traten dem Hermannstädter SKV als Sektion bei.
1881 wurden weitere 8 Sektionen des SKV gegründet, weitere Gründungen folgten bald danach. Die Vereinstätigkeit breitete sich schnell aus und die Mitgliederzahl stieg 1925 auf 6500. Der SKV richtete sich nach dem DuOeAV (Deutscher und Österreichischer Alpenverein) und pflegte mit diesem eine rege freundschaftliche Beziehung. Der Zweck des SKV war: „ die Karpaten Siebenbürgens und deren angrenzenden Teile zu erschließen, dieselben in wissenschaftlichen Beziehung zu erforschen, zu beschreiben und die so gewonnenen Resultate weiter zu verbreiten, den Zugang zu allen interessanten Partien zu erleichtern, überhaupt das Interesse für die Gebirge zu beleben und zu verbreiten.“
Der SKV war der erste Touristenverein auf dem Gebiete des heutigen Rumäniens und blieb der wichtigste Verein diesbezüglich bis zu seiner widerrechtlichen Auflösung und Enteignung 1945 durch die neuen kommunistischen Machthaber. Die Verdienste des SKV in der Entstehung und Entwicklung des Bergtourismus in Siebenbürgen sind einmalig.
Namhafte Mitglieder des SKV trugen zur wissenschaftlichen Erschließung der Süd- und zum Teil der Ostkarpaten bei. Durch den Bau von 60 Schutzhütten und Anlegen von über 1000 km markierter Wanderwege wurden die Möglichkeiten geschaffen die Karpaten auch touristisch zu erschließen.
Der SKV war wegbereitend im Umweltschutz, der Bergwacht, des Bergführerwesens, in der Erforschung der Pflanzen- und Tierwelt der Karpaten u.v.a.m. Viele Wanderkarten, Pflanzenbücher, Jahrbücher, Dokumentationen wurden innerhalb des Vereins herausgegeben. Die intensive ehrenamtliche Tätigkeit und das idealistische Engagement der Mitglieder für den Verein und die Liebe zu den Karpaten und der Bergwelt waren sehr bemerkenswert.
Die Übernahme der kommunistischen Machthaber 1945, die nachfolgende Enteignung der Siebenbürger Sachsen u vieles mehr bewirkte in den kommunistischen Jahren eine vermehrte Auswanderung der Siebenbürger Sachsen. Nach 1990 verließ der letzte Teil der Siebenbürger Sachsen die alte Heimat und wurde vor allem in Deutschland sesshaft.
Seit 1950 war das Skilager am Hochkönig in Österreich immer wieder ein Treffpunkt der Siebenbürger Sachsen, die in Deutschland lebten. Hier reifte die Idee des eigenen Bergvereins, der die berg- und naturverbundenen Landsleute wieder vereinen sollte. Günter Volkmer und Harald Montsch bündelten die Initiativen einiger Siebenbürger Landsleute und gründeten 1986 in München den „Siebenbürgische Alpenverein“.
1988 trat der Verein als 299ste Sektion unter dem Namen „Sektion Karpaten“ dem Deutschen Alpenverein DAV bei.
In dem Protokoll der Gründungssitzung am 8./9.09.1986 ist das Ziel vermerkt im Sinne des verdienstvollen Siebenbürgischen Karpatenvereins (1880-1945) zu wirken. Dies ist so auch in §1, Absatz 2 der heutigen Satzung unseres Vereins festgeschrieben. Die Erinnerung an die siebenbürgischen Wurzeln und die siebenbürgisch-sächsische Bergsteigertradition werden weiterhin in der Sektion Karpaten gepflegt. Die sieben Burgen im Logo der Sektion sind ein Zeichen der Verbundenheit mit der alten Heimat.
Ursprüngliches Ziel der Sektion Karpaten war es eine Berghütte am Hochkönig (Österreich) zu erwerben um einen Ort der Begegnung für Bergfreunde und Naturliebhaber aus Siebenbürgen zu haben. Dieses Ziel musste jedoch wegen fehlenden finanziellen Mitteln aufgegeben werden.
Der Verein entfaltete bald eine rege Tätigkeit und von anfangs knapp 60 Mitgliedern zählt er heute 500 Mitglieder, hauptsächlich in Deutschland wohnhaft, aber auch aus der Schweiz, den Niederlanden, aus Österreich und Rumänien. Er ist heute eine der 355 Sektionen des DAV mit seinen über einer Million Mitgliedern. Der Verein ist jedem Natur- und Bergliebhaber offen, nicht nur siebenbürgisch-sächsischer Herkunft!
Die Vorsitzenden der Sektion Karpaten seit ihrer Gründung waren: bis 1992 Dr. Helmut Roth; 1993 bis 1997 Dr. h.c. Hans Bergel (danach bis heute Ehrenvorsitzender des Vereins); 1997 bis 2003 Klaus Zerelles, 2003 bis 2010 Manfred Kravatzky. Seit 2010 ist Reinhold Kraus Vorsitzender der Sektion Karpaten.
Im Jahre 1994 trat die Alpingruppe Adonis der Sektion bei.
1986 wurde dieser Verein von Reinhold Kraus in Mediasch gegründet. Die Mitglieder waren hauptsächlich jugendliche Bergsportliebhaber, vor allem Mediascher Sachsen, die besonders aktiv am Vereinsleben teilnahmen. Nach 1990 traf sich der größte Teil der Mitglieder in Deutschland wieder, setzte seine sportlichen Aktivitäten hier fort und wurde eine Stütze der Sektion Karpaten.
Die Sektion Karpaten war Mitinitiator der Wiedergründung des SKV in Siebenbürgen im Jahre 1996, unterstützte ihn den ersten Jahren seiner Existenz ideell, materiell und finanziell. Zurzeit wird weiterhin reger Kontakt gepflegt.